Shades of Grey - Too old to become your next customer?
Too old to become your next customer? Menschen ab 60 Jahren haben in Deutschland die höchste Kaufkraft aller Altersgruppen. Fast die Hälfte der über 65-Jährigen wohnt im Eigenheim. Das größte Vermögen ist bei der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen zu finden.
Die älteren Generationen sind also vermögend und kaufkräftig, aber das macht sie offensichtlich nicht sexy für die meisten Anbieter. Denn außerhalb der Gesundheitsbranche gibt es nur wenige Unternehmen, die eine Strategie zur Alterung der Absatzmärkte etabliert haben.
Der Grund hierfür ist einfach: Alter ist in Deutschland mit negativen Stereotypen belegt. Jeder von uns will lange leben, aber niemand will alt werden.
Die Folgen dieser mangelnden Auseinandersetzung mit den „neuen Alten“: Unternehmen verpassen ihre Chance in einem garantierten Wachstumsmarkt. Und ältere Kunden fühlen sich nicht adäquat angesprochen und entwickeln Konsumverweigerung – ein fataler Zweiklang.
Was für etablierte Unternehmen gilt, betrifft ebenso Start-ups und Gründer. Es fehlt an einer aktiven Auseinandersetzung mit der Marktrelevanz dieser Altersgruppe für die eigene Geschäftsidee, oder – wie es in den USA heißt – einer longevity strategy.
Bemerkenswert ist, dass die Bevölkerung in den USA im Schnitt deutlich jünger ist als in Deutschland, aber die Start-up- und VC-Szene anders als bei uns den Megatrend longevity bereits erkannt hat und aktiv Lösungen entwickelt: Von UBER, wo sich Senioren über ein Callcenter eine Fahrt buchen können, über Alphabet’s Nest, die ihre Smart Home Lösungen für Senioren optimieren, bis hin zu Neugründungen wie rendever, die VR-Technologie gegen Einsamkeit einsetzen. Parallel hierzu gibt es VCs, die gezielt in Start-ups investieren, die sich im longevity Markt bewegen.
Und in Deutschland?
Es gibt nur wenige Aktivitäten, obwohl über 21 Prozent der Bevölkerung zur 65plus-Generation gehört und wir damit ein Riesen-„Living Lab“ sind, wenn es darum geht, Lösungen mit und für Ältere zu entwickeln und zu etablieren! Hinzukommt, dass Gründer, die in diesem Markt agieren, weniger Mitbewerber haben als bei jüngeren Zielgruppen.
Seit 2018 zeichnet der www.senovation-award.de unter Schirmherrschaft von Prof. Dr. Andreas Pinkwart Start-ups und Teams in der Vorgründerphase aus, die sich aktiv mit dem Thema „Alterung“ beschäftigen. Hierbei ist es unerheblich, ob die Senioren bei der Entwicklung ihrer Geschäftsidee einbeziehen, eine Lösung speziell für Senioren entwickelt haben oder auf ein generationsübergreifendes Konzept setzen.
Zu den Siegern gehörten u.a. www.pflegix.de aus Bochum. Eine digitale Plattform für die ambulante Pflege, Seniorenbetreuung, Alltagshilfe und Verhinderungspflege.
Für alle Gründer, die sich für den „silver market“ interessieren, aber noch nicht sicher sind, ob beziehungsweise wie dieser füri hr Geschäftsmodell relevant ist, bieten wir in Q2 2020 einen Workshop mit den Experten vom SENovation Award an.
Wer sind die Referenten beim Workshop?
Frank Leyhausen, Projektleiter beim SENovation Award
Vortrag: "Digitalisierung einer Alternden Gesellschaft: Mythen, Fakten und praktische Vorschläge zur Angebotsgestaltung & Segmentierung"
Thomas Appel, Gründer von Saljol
Keynote: "Mehr Spaß am Leben - Wie entwickelt man Produkte für die Zielgruppe „Oma 4.0“