Schrottbienen aus Düsseldorf gehen auf Honigjagd
Wir betreiben unter unserer Marke “SchrottBienen” einen virtuellen Schrottplatz auf vier Rädern. Mit unseren BeeVans kommen wir zum Kunden und sammeln vor Ort das Altmetall ein - egal ob privater Haushalt, Handwerk oder Gewerbe. Wir bringen maximale Transparenz, indem wir vor Ort das Metall analysieren und verwiegen. Somit weiß der Kunde genau, was er uns gegeben hat und wir wissen immer ganz genau was auf unserem rollenden Schrottplatz liegt - und wo. Mit unserer cloud-basierten Softwarelösung orchestrieren wir den Schwarm unserer SchrottBienen dann so, dass das perfekte Fahrzeug dort vorfährt, wo es für unsere Prozessabläufe und den vom Abnehmer gewünschten Materialmix am Besten ist. Transparent, compliant, fair und weltweit implementierbar.
Wie geht es euch und was beschäftigt euch aktuell am meisten?
Wir (das Gründerteam bestehend Florian Kriependorf, Sebastian Kopsan und Thilo Hamm) haben zusammen mit unseren ersten vier Mitarbeitern fast tausend Fahrten hinter uns. 4 Fahrzeuge sind in dem Bereich Rhein/Ruhr unterwegs und einen ersten Test mit einem Fahrzeug haben wir in Stuttgart gestartet. Am meisten beschäftigen uns immer die Kunden - die wollen wir maximal zufriedenstellen und an jedem Kunden wachsen, lernen und besser werden. Einen guten Teil unserer Zeit setzen wir auch dafür ein, die Heterogenität von Kunden und Material zu meistern und sicherzustellen, dass künftige Abholungen reibungslos(er) ablaufen. Hier nutzen wir Methoden der “agilen Arbeitsweise” um den Informationsfluss zwischen den Fahrern untereinander, aber auch zwischen Fahrern und anderen Mitarbeitern zu fördern. So müssen Fehler nicht mehrfach gemacht werden, um einen Lerneffekt für die Organisation zu erzeugen.
Vor welchen Herausforderungen steht ihr heute?
Die aktuelle Phase ist im positiven Sinne stressig. Denn wir sind einerseits mit jedem Detail des Tagesgeschäfts befasst, andererseits blicken wir weit voraus und schmieden am “großen Plan”. Und das Ganze im aktuellen Corona-hin-und-her. Mit schulpflichtigen Kindern, verminderten Kontakten zu unseren Fahrern und Partnern. Langweilig ist uns nicht.
Wie finanziert ihr euch?
Wir wachsen aktuell aus eigenen Mitteln, planen für Q2 aber eine erste Finanzierungsrundeum in die nächsten Regionen zu wachsen.
Was braucht ihr derzeit am meisten, um zu wachsen?
Wir haben eine Software und einen Service entwickelt, auf den wir echt stolz sind und der von unseren Kunden toll angenommen wird. Unseren Vertrieb machen wir bisher noch nebenher, zusätzlich zu allem, was sonst noch so anfällt. Hier haben wir den größten Bedarf, schnell einen Weg zu finden dies mit voller Kraft anzugehen. Außerdem experimentieren wir mit neuen Regionen, anderen Kundensegmenten und weiteren Services. Das passiert erfolgreich, aber mit relativ schmalem Budget. Um hier schnell vorwärts zu kommen, brauchen wir zusätzliches Kapital.
Wie gewinnt ihr neue Kunden?
Wir setzen auf eine Mischung aus Online-Marketing und klassischem Vertrieb. Aber langfristig gewinnen wir durch jede SchrottBiene: Jedem ist klar, dass Vertrauen, Verlässlichkeit und Transparenz gegenüber dem Kunden durch nichts zu ersetzen sind. Deswegen freuen wir uns über jeden Anruf eines neuen Kunden, dem wir von Bestandskunden empfohlen worden sind.
Lass uns an eurem bisher größten Erfolg teilhaben. Was genau war das?
Das ist ja einfach: der erste Pitch beim digihub Ignition Programm. Im Ernst: Das war tatsächlich der Stein, der alles ins Rollen gebracht hat. Danach gab es immer mal wieder tolle Meilensteine - aber begonnen hat alles dort.
Wie geht es bei euch weiter – was sind eure next steps?
Wir befinden uns in Gesprächen mit interessierten Investoren für eine Seed-Runde. Das ist für uns ein wichtiger Meilenstein, um bei Marketing, Vertrieb und regionalem Wachstum einen riesigen Schritt vorwärtszukommen.
Welche Tipps würdest du anderen Gründern geben?
Wir haben von Anfang an darauf geachtet, das Geld zusammenzuhalten. So konnten wir in kleinem Maßstab unsere Annahmen verifizieren: Passen unsere Zahlen? Wie viel Material bekommt man pro Stunde getragen? Welches Material fällt bei welchen Kunden an? Das hat uns enorm geholfen mit dem nötigen “guten Gefühl” die nächsten Investitionen zu tätigen, nachdem wir wussten, dass der Businessplan solide ist und die Unit-Economics passen. Ein weiterer Tipp: nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen, wenn Zweifel laut werden. Und der wichtigste von allen: Erfolge müssen gefeiert werden - das gibt Energie und schweißt zusammen.
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