Schon man darüber nachgedacht neben dem Job zu gründen?
Also, ich auf jeden Fall – getan habe ich es bloß noch nicht. Warum? Weil ich derzeit sehr glücklich in meinem Job bin, da ich mit tollen Persönlichkeiten zusammenarbeiten kann und sie bei ihren Start-up-Gründungen begleite. Fühlt sich an, als würde ich mitgründen.
Auf jeden Fall ist das Thema Nebenerwerbsgründung super spannend! Deshalb haben Peter und ich uns sehr gefreut, als Dr. Matthias Schulz – übrigens kannten wir zwei uns noch von unseren Jobs an der Uni Wuppertal – auf uns zu kam, um das Thema mit Gründern zu diskutieren. Matthias arbeitet heute an der Universität zu Köln als akademischer Rat am Stiftungslehrstuhl für BWL, insbes. Managementlehre für Nicht-Wissenschaftler und ist einer der deutschlandweit führenden Forscher im Bereich Nebenerwerbsgründungen. Kurz um: ein Experte auf seinem Gebiet und der perfekte Impuls-Redner bei unserem 25. Gründerfrühstück. Denn wir haben uns dem Thema am 11.02. gewidmet und neben Matthias zwei Gründer:innen eingeladen, die „damals“ neben dem Job ihre Start-ups gegründet haben.
Wusstest du, dass eine Gründung im Nebenerwerb erfolgreicher ist?
Das hätte ich auch nicht gedacht. Aber genau so ist es – sagt die Forschung – denn sie werden in der Regel nicht aus der Not oder wegen eines Trends vollzogen, viel mehr handelt es sich um eine Leidenschaft zu einem Thema – wer kennt den Ausdruck "ein Hobby zum Beruf machen?" oder weil sie ein konkretes Problem im Privatleben oder im Job erkannt haben. Also beginnen sie neben her an einer Lösung zu arbeiten, entwickeln ohne Zeit oder Geldsorgen, gehen auf den Markt, machen erste Umsätze und stellen sich irgendwann die Frage: Gehe ich nun zu 100% in die Selbstständigkeit? Nein, nicht jeder stellt sich die Frage. Manche lassen ihr Business neben herlaufen…
Anatoli, Co-Founder und CEO von doli bottles, hat die Frage aber irgendwann mit „JA“ beantwortet. Seinen Berater-Job hängte er eines Tages an den Nagel, weil doli bottles einen großen Auftrag eines Automobilkonzern ergattern konnte und der Aufwand neben dem Job nicht mehr bewältigt werden konnte. Also ging er, genau wie seine Partnerin, die ebenfalls von Vollzeit-Job auf Vollzeit-Start-up gewechselt hat, den gleichen Weg. Blöd nur, dass der Auftrag platzte… Mehr dazu erzählte er uns beim Gründerfrühstück. Schaue es dir gerne an.
Auch mit Botox kann eine Gründungsreise beginnen…
Nicht das, was du denkst, aber bei Dr. med. Alice Martin hat es tatsächlich mit Botox angefangen. Mit dem Thema, nicht mit der Durchführung. Alice hat nach mehreren Unternehmungen mit einer befreundeten Ärztin letztendlich ihr Start-up Thema gefunden: "Hautarzt via App." Mit 3 weiteren Ärzten, darunter auch ihr Ehemann Dr. Ole Martin, hat sie dermanostic in Düsseldorf gegründet.
Ihr Ziel: Das Gesundheitswesen mit ihrer Dermatologie-App digitalisieren und dafür sorgen, dass keiner mehr 5+ Monate auf einen Hautarzttermin warten muss, weil er bereits über die App mit Hautärzten Kontakt aufnehmen kann, um eine erste Diagnose zu einem veränderten Muttermal oder ähnlichen Anliegen zu erhalten. Wie Alice neben ihrem Job im Krankenhaus eine Gründung vollzogen hat, erfährst du am besten von ihr selbst, und zwar in unserem Video.
Für mich persönlich gingen die 60 Minuten beim Ignition Start-up Breakfast wie im Flug vorbei. Dabei hätte ich noch viel länger über Nebenerwerbsgründungen quatschen können. Ich bewundere Menschen, die den Mut, die Neugier und die Leidenschaft mitbringen, sich einem Thema neben einem 100 % Job zu widmen – das ist mehr als ein Abendstudium! RESPEKT. Und wenn sie dann auch noch zu 100 % in die Selbstständigkeit wechseln, dann ziehe ich den Hut! Alice und Anatoli zeigen beispielhaft, wie das geschehen kann und motivieren mit Sicherheit nicht nur mich, einen ähnlichen Weg zu gehen.
Gib mir gerne Bescheid, wenn du dich getraut hast. Vielleicht magst du mit anderen deine Gründerstory teilen? Mich würde es sehr freuen irgendwann erneut zum Thema „Nebenerwerbsgründung“ ein Ignition Start-up Breakfast zu organisieren.
Bis dahin, alles Gute!
Uljana
