Die Corona-Pandemie hat den Nutzen digitaler Anwendungen in den vergangenen Monaten besonders deutlich gemacht und die Nachfrage nach Apps und Online-Angeboten im Gesundheitsbereich erhöht. Davon profitieren auch immer mehr Digital-Health-Start-ups in Nordrhein-Westfalen. Das ergab eine Studie des digihub Düsseldorf/Rheinland und der AOK Rheinland/Hamburg, die unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, durchgeführt wurde.

Bereits seit 2016 steigt die Zahl der Neugründungen im digitalen Gesundheitsbereich in Nordrhein-Westfalen kontinuierlich an, so ein Ergebnis der Studie.

„Start-ups sind ein wichtiger Treiber von Innovationen, die zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen und die Gesundheitswirtschaft stärken können. Nordrhein-Westfalen nimmt eine Vorreiterrolle beim Ausbau der Digitalen Gesundheitswirtschaft ein und wird diese Position mit Unterstützung von agilen Start-ups, etablierten Unternehmen und progressiv denkenden Krankenkassen ausbauen. Die Corona-Pandemie hat uns die Bedeutung von Innovationen auf diesem Gebiet noch einmal vor Augen geführt. Diesen Schub für digitale Lösungen gilt es nun in dauerhaft funktionierende Strukturen zu überführen“, so Wirtschafts- und Digitalminister Pinkwart.


Die Umfrage zeigt auch, dass viele Unternehmensgründungen aus Universitäten und Forschungseinrichtungen hervorgehen. Zwei Drittel der Start-ups kooperieren mit wissenschaftlichen Einrichtungen, ein Drittel der Befragten arbeitet mit anderen Start-ups zusammen. Die Produkte der Digital-Health-Start-ups konzentrieren sich vor allem auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung, auf Diagnostik- und Therapieangebote. Für mehr als die Hälfte der befragten Gründerinnen und Gründer spielen dabei aktuelle politische Entwicklungen ebenso eine wichtige Rolle wie etwa die Alterung der Gesellschaft. Ein Drittel der Befragten plant beispielsweise, das Produkt als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) in die Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufnehmen zu lassen.
Die Zulassung von Produkten und Dienstleistungen stellt für die Digital-Health-Start-ups eine besondere Herausforderung dar, da der Gesundheitsbereich stark reguliert ist. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage sind daher an Kooperationen mit etablierten Akteuren interessiert.

„Als Krankenkasse können wir Gründerinnen und Gründer mit unserem Wissen unterstützen und ihnen beratend zur Seite stehen, wenn sie neue Versorgungsideen umsetzen“, sagt Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.


Alexander Krawinkel, Gründer von FIMO, einer App für Patienten mit Fatigue, wünscht sich „mehr Kooperationsmöglichkeiten und einen intensiveren Austausch zwischen Start-ups und großen Playern“. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage interessieren sich zudem für eine stärkere Förderung in den Bereichen Finanzierung, Fördermittel, Produktentwicklung und Marktaktivierung sowie für Vernetzungsangebote mit anderen Gesundheitsakteuren.


Auf Basis der Studienergebnisse haben der digihub und die AOK Rheinland/Hamburg Maßnahmen erarbeitet, wie die Startbedingungen für Gründerinnen und Gründer im Gesundheitswesen verbessert werden können.

Dr. Klemens Gaida erklärt: „Wir wollen uns im kommenden Jahr ganz besonders auf das Thema Digital Health fokussieren und ein Förderprogramm speziell für Start-ups aus dem Gesundheitsbereich auflegen. Wir freuen uns darauf, Gründerinnen und Gründer im Bereich Digital Health noch gezielter und besser zu unterstützen.“


Über die Digital-Health-Start-up-Umfrage
Der digihub Düsseldorf/Rheinland und die AOK Rheinland/Hamburg haben unter der Schirmherrschaft von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart eine Umfrage unter digitalen Start-ups im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt und um Expertenmeinungen ergänzt. Die
Studie hatte zum Ziel, einen besseren Überblick über den Status quo des Gründungsgeschehens in NRW zu erhalten und Verbesserungspotenziale in der Start-up Förderung speziell im Bereich Digital Health sichtbar zu machen. Von den schätzungsweise 70 bis 80 Digital-Health-Start-ups in NRW haben 35 an der Umfrage teilgenommen.


Zum Download der Digital-Health-Start-up-Studie: hier.

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