Die Berater der NRW.BANK unterstützen beim Erstellen eines Businessplans, der Investoren und Finanzinstitute überzeugt. Jeder Businessplan ist so individuell wie die Geschäftsidee. Deshalb gibt es keine allgemeingültige Struktur. Diese zehn Standard-Bestandteile sollten jedoch vorhanden sein:

 

1. Executive Summary

 

Auch wenn sie erst als Letztes geschrieben wird: Einem guten Businessplan vorangestellt wird die Zusammenfassung der Geschäftsidee (Executive Summary). Sie umfasst eine bis allerhöchstens zwei Seiten und fasst das gesamte Vorhaben prägnant zusammen. Im Grunde sollte von jedem der folgenden Abschnitte das Wichtigste hier in Kürze vorkommen. Je interessanter und in sich logischer die Executive Summary geschrieben ist, umso besser macht sie auf das Geschäftsvorhaben aufmerksam. Dieser Abschnitt dient vor allem dazu, Bankmitarbeitende und potenzielle Investoren dazu zu bringen, sich den Rest des Businessplans überhaupt genauer anzuschauen.

 

2. Vorstellung Gründer oder Gründerteam

 

Die Persönlichkeiten der künftigen Unternehmer entscheidet über den Erfolg des Gründungsvorhabens. Daher ist auch die Vorstellung des Gründers und des Gründerteams von zentraler Bedeutung. Hier sollte ein aussagekräftiger Lebenslauf inklusive Übersicht über die Qualifikationen und Erfahrungen stehen. Diese Infos ermöglichen es Investoren, Geschäftspartnern und Banken, die Personen einzuschätzen, denen sie Geld geben und mit denen sie künftig kooperieren. Informationen schaffen Vertrauen.

 

3. Geschäftsidee

 

Am besten die Geschäftsidee mit einfachen Worten so beschreiben, dass sie auch wirklich jeder versteht. Der Nutzen muss erkennbar werden, den die Geschäftsidee – also das Produkt oder die Dienstleistung – für Kunden hat. Genauso, wie der Gewinn zustande kommen soll. Hier geht es darum, was das geplante Angebot zu etwas Besonderem macht. Aber auch um Eigenheiten bei der Herstellung, neue Produktionsweisen, Bezugsquellen von Vormaterialien ebenso wie um Kostenstrukturen, Preisvorstellungen und die Gewinnmarge.

 

4. Markt- und Wettbewerbsanalyse

 

Dieser Abschnitt ist das Herzstück eines Businessplans. Er muss die Hausbank oder Investoren überzeugen. Hier geht es um eine Beschreibung der Marktpositionierung, um Alleinstellungsmerkmale und Preisgestaltung. Denn auch das beste Angebot ist erfolglos, wenn sich niemand dafür interessiert oder die etablierte Konkurrenz zu mächtig ist. Deshalb gehört hier eine fundierte Analyse des Marktumfelds her, die die Zielgruppe und deren Bedürfnisse herausarbeitet. Darzustellen sind die charakteristischen Merkmale des Zielmarktes, wer die Kunden und wie hoch die zu erwartende Absatzmenge und das Umsatzvolumen sind. Welche weiteren Anbieter in diesem Markt aktiv sind und warum sich Kunden künftig für das neue Unternehmen entscheiden werden, runden dieses Kapitel ab.

 

5. Umsetzungsplan

 

Wann sollen die zentralen Meilensteine passieren? Hier geht es um die wichtigsten Maßnahmen, die realisiert werden sollen, es geht um konkrete Ziele und wie und wann sie erreicht werden. Beispielsweise Termin und Vorgehensweise eines geplanten Umbaus und der Geschäftseröffnung.

-       Formalitäten zur Unternehmensgründung: Was ist erledigt, was steht noch an? Und bis wann?

-       Wann soll der Geschäftsbetrieb starten? Was muss bis dahin noch erledigt werden?

-       Welche Meilensteine sollen im ersten, zweiten, dritten Jahr und darüber hinaus erreicht werden? Z.B. im ersten, zweiten, dritten Jahr…

Achtung: Hier geht es auch um Übersichtlichkeit, sodass Außenstehende den Zeitstrahl nachvollziehen können.

 

6. Marketing

 

In diesem Abschnitt des Businessplans muss deutlich werden, dass es für die neue Geschäftsidee einen Markt gibt und wie dieser adressiert werden soll. Es braucht keinen detaillierten Marketingplan. Die 4 P‘s reichen aus: Product (Produktionspolitik), Price (Preispolitik), Place (Distributionspolitik) und Promotion (Kommunikationspolitik). Die Beschreibung der Markteintrittsstrategien gehört hierhin, also wie künftige Kunden vom neuen Angebot erfahren und wie sie überzeugt werden sollen.

 

7. Organisation, Rechtsform und Personal

 

Beschreiben Sie die Rechtsform Ihres Unternehmens und die Eigentümer- und Anteilsstrukturen. Gegebenenfalls gehen Sie auf vorhandene Zweigstellen und Besonderheiten der Organisation Ihres Unternehmens ein.

Planen Sie die Einstellung von Personal, so sind auch Informationen über die benötigten Fähigkeiten von Schlüsselmitarbeitern und sonstigen festen oder freien Mitarbeitern von Interesse. Angesichts von Fachkräftemangel sollte auch erläutert werden, wie diese gewonnen werden können oder ob bereits erste Kandidaten vorhanden sind. So erhalten Leser des Businessplans eine Idee vom künftigen Team.

 

8. Finanzplan

 

Nicht zuletzt geht es um die Finanzierung des neuen Unternehmens. Der Finanzplan besteht aus diesen Teilplänen:

·       Umsatzplan: Hier gehört der angestrebte Netto-Umsatz ohne Mehrwertsteuer rein.

·       Kostenplan: Fixkosten und variable Kosten. Auch Gründungskosten gehören hier rein, z. B. Aufwendungen für Rechtsanwalt und Notar, Zulassungen, Lizenzen und Beratungen.

·       Liquiditätsplan: Umsätze und Kosten für die Monate, in denen Einnahmen bzw. Ausgaben zu erwarten sind. Gerade in der Startphase eines Unternehmens ist ausreichende Liquidität essenziell. Hier gehört auch der private Finanzbedarf des Gründenden hinein.

·       Kapitalbedarfs- / Finanzierungsplan: Wie wird der im Liquiditätsplan ermittelte Kapitalbedarf abgedeckt? Hier geht es um Eigenkapital und Fremdkapital, also eigene Ersparnisse, die ins neue Unternehmen eingebracht werden können, aber auch um Investoren oder Bankkredite.

·       Investitionsplan: Wozu wird am Anfang Geld benötigt? Hier geht es um Geschäfts- und Lagerräume, Fahrzeuge, Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung.

·       Rentabilitätsplan: prognostizierte Umsätze werden gegen die ermittelten Kosten gestellt. Sollte der Überschuss nicht ausreichen, sollte nochmals nach Kosteneinsparungen gesucht werden.

 

9. SWOT-Analyse

 

Eine SWOT-Analyse belegt die Unternehmensstrategie: Stärken(Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken(Threats). Liegt die SWOT-Analyse vor, fehlen noch Erläuterungen dazu, wie mit diesen Erkenntnissen umgegangen wird. Hier gehören Ausführungen dazu, auf welche Weise Stärken und Chancen bestmöglich umgesetzt werden sollen. Und natürlich, welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, um Schwächen und Risiken zu minimieren.

 

10. bei Bedarf: Fertigungsplan

Ist das Gründungsvorhaben fertigungsintensiv, sollte noch ein gesondertes Kapitel zum Fertigungsplan eingebaut werden. Eine Beschreibung der künftigen Produktion ist gefragt: Welche Produktionsstätte wird gebraucht, welche Maschinen oder Fertigungsstraßen sind erforderlich? Zumindest grob sollte hier die Arbeitsablaufplanung mit den einzelnen Prozessen und Produktionsschritten von der Fertigungsvorbereitung über die Arbeits- und Bedarfsplanung bis hin zur Betriebsmittelherstellung und -beschaffung erläutert werden.

 

Tipp 1: Damit keine wichtigen Aspekte des Businessplans vergessen werden, empfiehlt es sich, mit einer Vorlage zu arbeiten. Kostenlose Vorlagen gibt es bei verschiedenen Anbietern, auch im Internet, beispielsweise auf der „Gründerplattform“: Businessplan Vorlage kostenlos - PDF, Word, Excel Beispiele! (gruenderplattform.de)

 

Tipp 2: Bei unseren Berater- und Fördersprechtagen können Sie Fragen rund um die Finanzierung mit einem/einer Berater/in vor Ort klären. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Infos gibt es hier: www.nrwbank.de/veranstaltungen  

 

Als neutraler Sparringspartner stehen die Berater derNRW.BANK Gründern vor allem zu Fragen rund um die Finanzierung zur Seite. DieBeratung ist kostenfrei.

Kostenlose Beratung gib es über das Service-Center der NRW.BANK (Tel.: 0211/ 91741-4800 // Mail: info@nrwbank.de).

 

 

 

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